Food & Fotos – Ein Berlin-Spaziergang

Kaiserwetter in Berlin, ideal für einen Stadtbummel. Wir brechen auf zu zwei Fotoausstellungen und allem, was wir kulinarisch am Wegesrand finden (na, nicht wirklich allem). Am S-Bahn-Ring Landsberger Allee und Storkower Str. befindet sich das ziemlich große Geländes des ehemaligen Zentralvieh- und Schlachthofs. Einige Ruinen bröseln vor sich hin. Ein großer Teil der Hallen wurde bereits abgerissen oder es stehen nur noch die Skelette der Hallen. Jetzt sieht es ja ganz gut aus, etwas Grün und neue Häuser. Aber wenn ich mit vorstelle, dass da tausende Tiere hintransportiert und geschlachtet wurden – mitten in der Stadt … bah, nee.

Freibank - der ehemalige Zentralvieh- und Schlachthof
Freibank – der ehemalige Zentralvieh- und Schlachthof

Zentralvieh- und Schlachthof

New York City Limits

14.00 Uhr hat die Galerie aff geöffnet und wir sind die ersten Besucher. Nur einer werkelt und räumt auf – wie sich später heraus stellt Jörg Rubbert, einer der beiden ausstellenden Fotografen. Und das der Künstler selbst da ist hat durchaus seinen Sinn. „Wenn man eine Frage hat, soll man sie gleich beantwortet bekommen. Ein Student, der dann nur eine Telefonnummer rausgeben kann, der nützt nichts.“, so Rubbert. „Macht ja keiner, wenn er zu Hause ist, nochmal anrufen.“

Jörg Rubbert erzählt ein paar Stories zu den Fotografien
Jörg Rubbert erzählt ein paar Stories zu den Fotografien

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Beim Bäcker

Ich stehe im Bäckerladen. Der Bäcker hat einen Nasenring und trägt ein NIN-TShirt. Er wartet. Ich müsste sagen, was ich haben will. Zwei Jungs stürmen herein, fünf und sechs Jahre vielleicht. Der Bäcker schaut mich an. „Ich muss noch überlegen.“, murmele ich. Die Jungs wissen was sie wollen: „Brot“. „Das hier vielleicht?“, fragt der Bäcker und greift zu einem kleinen französischen Weißbrot. „Ja!“ Beide gehen ab. Der jüngere betrachtet zehn Cent Rückgeld in seiner Hand und sagt: „Ja, das stimmt.“ Ich bin dran. Ich nehme ein Viertel von einem riesigen runden Roggenbrot – 2,10.

SoLuna, Gneisenaustraße 58, Berlin

Eschenbräu Brauerei und Biergarten.

Also das ist schon ein merkwürdiger Biergarten, so zwischen Hochhäusern. Da wo man eigentlich platte Platten und betongegossene Tristesse vermuten würde, an der Rückseite von Neubauten, befindet sich in der Weddinger Triftstraße die Brauerei Eschenbräu samt Biergarten. Gebraut und ausgeschenkt werden verschiedene selbstgebraute Biersorten: Pils, Weizen und zur Zeit auch Maibock. Ergänzt werden diese durch alkoholfreies Bier, Cola etc. und außerdem gibt es noch Apfelsaft aus eigener Pressung.
Also um 17.00 Uhr machen die auf, um kurz nach 18.00 Uhr war die Kollegenrunde zum Start in den Feiertag da – und der Laden war fast voll.

Biergarten der Brauerei Eschenbräu - knall voll!
Biergarten der Brauerei Eschenbräu – knall voll!

Und das wurde auch immer voller, völlig unklare Nummer.
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„Fränkische Trüffel“ im Sage Restaurant

Vor ziemlich langer Zeit war ich schon einmal im Restaurant Sage in der Köpenicker Straße (Berlin Kreuzberg). Ich war ziemlich begeistert und zwar vom Ambiente, vom Essen und auch von der Fachkundigkeit und Freundlichkeit des Personals. Aber da das Sage Restaurant etwas schwer erreichbar ist (bei genauer Betrachtung eigentlich nicht, nur in meiner alkoholschweren Erinnerung), hat sich der erneute Besuch lange verzögert. Jetzt habe ich es geschafft.

Die Einrichtung ist immer noch umwerfend. Für mich eine gelungene Mischung aus Industrieambiente und …

Ein langer Tisch im Sage, die Wand im Hintergrund enthält Weingläser.
Ein langer Tisch im Sage, die Wand im Hintergrund enthält Weingläser.

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Winterfavoriten – Restaurants mit Kuschelfaktor

Update: Der Schleusenkrug macht erst ab 28.03. abends wieder auf.

Der Winter hat Berlin fest im Griff, trotz kalendarischen Frühlingsanfangs ist die Freiluftsaison nicht in Sicht. Drei Restauranttipps, um die letzten kalten Tage zu überleben.

Ottenthal Spezial

Das Ottenthal Spezial ist ein Ableger des „großen“ Ottenthal in der Berliner Kantstraße. Bereits zweimal beschrieben und mehrfach besucht. Österreichische Küche und Gemütlichkeit werden hier zelebriert. Absolut empfehlenswert sind die Kalbslaberl  (Berliner sagen Bulette) und der Kartoffelsalat. Die Karte enthält weitere Kleinigkeiten oberhalb der Imbiß-Klasse, knapp unter Restaurant. An Süßspeisen herrscht ebenfalls kein Mangel, dazu passend Kaffee und alkoholfreie Getränke.

Kuchenvitrine im Ottenthal
Kuchenvitrine im Ottenthal

Kissen, Decken und freundliche Bedienung sind inklusive. Achtung: keine Kartenzahlung – Immer lächeln und immer in bar. Aber an Kuh-Damm und Savignyplatz finden sich ausreichend Geldautomaten, so dass das kein Hinderungsgrund sein sollte. Schönes Logo, aber keine Website.

Adresse: Knesebeckstraße 26, 10623 Berlin.

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Die Stadt kocht – Ein Buch über Berliner Restaurants mit Rezepten

Die Stadt kocht ist eine Mischung aus Restaurantführer, Kochbuch (weil mit Rezepten) und (irgendwie) Coffeetable-Book (weil mit schönen Fotos). Es geht um Berliner Restaurants, nicht nur um die großen mit den Sterne-Köchen, auch um die kleinen, mit so eher Imbiss-Charakter. Zu jedem vorgestellten Laden gibt’s den Koch und/ oder Gründer bzw. Besitzer und vielen Fällen handelt es sich dabei um ein Duo. Was ist die Idee hinter dem Laden? Wie kam es zur Gründung? Bei vielen Köchen die Laufbahn: einige schon mit gerüttelt Maß Erfahrung, andere eher Semi-Profis. Die Rezepte reichen von nachkochbar bis unmöglich (in der Heimküche). Zwischendurch kommen ein paar Genießer zu Wort und am Ende gibt es ein paar Adressen, zum Beispiel die eines Bio-Supermarktes (Die sind in Berlin nicht gerade selten, aber der ist bestimmt etwas besonderes).

Die Stadt kocht - Buchcover mit Berlin Panorama
Die Stadt kocht – Buchcover mit Berlin Panorama

Einige meiner Favoriten sind auch dabei z.Bsp.: Restaurant und Weinbar Rutz. Einige andere stehen schon seit einiger Zeit auf meiner “bald-besuchen”-Liste z.Bsp. der Pauly-Saal. Und ein paar kenne ich nicht und habe auch nicht von ihnen gehört und deshalb ist die URL-Liste am Ende des Buches sehr gut für mich. Alles in allem eine gelungene Mischung an Restaurants und anderen Lokalen. Wo findet man das schon. Ich keine jedenfalls kein vergleichbares Buch. Die Rezepte bieten Abwechslung und im Zweifelsfall gelingt es sogar etwas nachzukochen. „Die Stadt kocht – Ein Buch über Berliner Restaurants mit Rezepten“ weiterlesen

Trüffel in Reis, Hobel, Waage und Handschuh

Das Trüffeltrauma und wie ich es überwand

Kürzlich, am letzten November-Wochenende, war ich in Rom. Plus 20 Grad und Sonnenschein, da kann man es sich schon mal gut gehen lassen. Meine Idee war, endlich mal wieder ein paar Nudeln mit frischen Trüffeln zu bekommen. Sie kennen das möglicherweise: Ein riesiger Käselaib, da wird dann etwas drin rum-gehobelt, eine paar Nudeln durchgezogen und Trüffel drüber. Hobel, hobel – “Noch mal für 10 Euro?”

In einem empfohlenen Restaurant (2010 ein Michelin-Stern) gab es dann die gewünschte Kombination: 26 Euro die Nudeln und 50 für eine Portion Trüffel. Aber wie das so ist bei einem Gruppenausflug, die Kasse wird auf alle aufgeteilt und ich dachte mir: Nee, das kannst’e nicht machen! Gut, dass wir uns dann alle für das Überraschungs-Meeresfrüchtemenü entschieden haben, was mit 130 Euro zu Buche schlug (später dazu mehr.)
Conclusione: Keine Trüffel in Rom und mit gewaltigem Trüffeltrauma zurück.

Trüffel mit Rum in der Via Condotti

Das Restaurant mit dem Namen der bekannten italienischen Einkaufsstraße befindet sich in der Berliner Fasanenstraße und das schon einige Jahre, so dass man auf Beliebtheit möglicherweise aus Qualitätsgründen schließen kann. Freundliches Personal und alles verläuft wie gewünscht: Der Käse rollt heran und als kleines Highlight gibt es eine flambierte  Rumsoße über die Nudeln. Rotweinauswahl etwas eingeschränkt, was die offenen Flaschen angeht. Als Dessert Pannetone mit Vanillesoße, das war schon fast zu viel des Guten.

Kurz vor dem Start, gleich kommen  die ersten Trüffel
Kurz vor dem Start, gleich kommen die ersten Trüffel
Trüffel auf Tagliatelle
Trüffel auf Tagliatelle

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Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Kellner

Restaurant Sissi, Berlin-Schöneberg

Verschnupft oder erkältet soll man nicht ins Restaurant gehen. Essen schmeckt nicht, Wein auch nicht und im Zweifelsfall seucht man die anderen Gäste an. Das ist nicht schön. Um so schöner ist die Überraschung wenn doch noch was geht und man noch dazu auf hilfreiches Personal trifft, so geschehen im Sissi in Berlin Schöneberg. Eine kleine Suppe, die eigentlich Vorspeise sein sollte wurde zum Hauptgericht – mangels großem Hunger und in Erwartung eines um so größeren Kaiserschmarrens als Nachtisch.

Der Kellner bemerkt die (scheinbare) Misere  und wies uns auf den besonderen Tee des Hause hin. Aus Klostertal in Österreich (na klar), alles bio aus den Bergen. Es handelt sich um einen hellen Kräutertee mit (natürlich) magischen Kräften gegen die Erkältung.

Tüte Bergkräutertee
Tüte Bergkräutertee von Klostertal

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