Das Adlon Restaurant „Lorenz Adlon Esszimmer“ zu besuchen ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Blick auf’s Brandenburger Tor, am Vorabend des 3. Oktober – es kann einem schlechter gehen.

Es ist tatsächlich ein eher kleines Restaurant oder eben ein großes Esszimmer. Viel Holz, schweres Besteck und Kerzen, Bücherregale simulieren die Bibliothek des Hausherren. Service über alle Maßen höflich, zwei Menüs, etwas a la Carte und eine umfangreiche Weinkarte. Die einen starten mit Taittinger und Dom Pérignon, die anderen mit alkoholfreien Cocktails.
Es folgen die obligatorischen Grüße aus der Küche, das Customizen der Menüs (Sie kennen das: Anstelle des …, hätte ich gern … – Selbstverständlich, gar kein Problem.) Als erstes Bouillabaisse, danach Fenchel, Rehrücken, Käse und süßes Dessert. Hört sich trivial an, war es aber nicht. Wenn auf der Karte Grillspieß annonciert wird, dann ist der nicht wie bei Ihnen im Garten.

Da verplaudert man fünf Stunden, ruck zuck ist Feiertag. Man lässt sich nach Hause fahren, überlegt noch eine Flasche Champagner zu öffnen – weil’s so schön war, aber ach …
Einmal Lorenz Adlon Esszimmer – wer sich’s leisten kann, sollte es machen.